Zur Konstruktion des Eigenen und des Fremden

Wenn man über das Fremdsein spricht, schreibt man Personen bestimmte Merkmale und Eigenschaften zu, über die entschieden wird, wer fremd ist und wer nicht. Diese Zuschreibungskategorien sind oftmals abhängig von den jeweils dominanten Ordnungs-konstruktionen einer Gesellschaft.

Ziel des Seminars ist die Begriffe „eigen“ und „fremd“ definitorisch mit Hilfe einiger theoretischer Grundlagen zu umreißen. Darüber hinaus soll das Seminar einerseits Wissen über Gruppenbildungsprozesse und ihre konkreten sozialen Hintergründe vermitteln. Und andererseits soll die konstitutive Verbindung von Fremd- und Eigenkonstruktionen und deren unterschiedliche Ausprägungen diskutiert werden. Hierbei werden verschiedene Theorieansätze zur Beschreibung des Fremden und zur Konstruktion von Fremdbildern herangezogen, um zu erörtern, wie der kulturell Verschiedene oder Andere konstruiert und wie er zum Fremden wird. Dabei werden verschiedene Fremdkonstruktionen in den Blick genommen: „Nomaden“, „Gastarbeiter“, „Pilger“, „Schwarze“ oder „Juden“ – und auch deren mögliche Konsequenzen, wie beispielsweise Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Exotismus oder Antisemitismus.

 

Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Regelmäßige und aktive Teilnahme, Referat, 4 Kurzessays und Hausarbeit

 

Einführende Literatur:

  • Merz-Benz, Peter-Ulrich/ Wagner, Gerhard (Hg.), Der Fremde als sozialer Typus, UVK: Konstanz 2002.
  • Waldenfels, Bernhard, Topographie des Fremden, Suhrkamp: Frankfurt/Main, 1997
  • Jour Fixe Initiative Berlin (Hg.), Wie wird man fremd?, Unrast-Verlag: Münster 2001.

 

Datenblatt
Semester: 
Wintersemester 2010/2011
Ort und Zeit: 
5.012, Do 10:15-11:45
ECTS BA: 
5.0

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