Luhmann und Habermas
Niklas Luhmann und Jürgen Habermas zählen zu den einflussreichsten Figuren der jüngeren soziologischen Theoriebildung. Die von ihnen entwickelten Ansätze könnten – abgesehen vom gesellschaftstheoretischen Anspruch – unterschiedlicher kaum sein: Während es Habermas darum geht, die sozialen Bedingungen aufzuzeigen, die es Akteuren ermöglichen, sich rational über ihre gemeinsamen Ziele zu verständigen, beschreibt Luhmann Gesellschaft als Nebeneinander eigenlogisch operierender Funktionssysteme, die für Akteursintentionen und gesamtgesellschaftliche Rationalitäts- und Steuerungsansprüche unzugänglich sind.
Ziel des Seminars ist es, anhand der genauen Lektüre zentraler Texte die wichtigsten theoretischen Positionen der beiden Autoren herauszuarbeiten und sie anschließend in einer vergleichenden Perspektive zu diskutieren. Im Fokus stehen dabei die je unterschiedlichen Konzepte von Gesellschaft, Handeln, Kommunikation, Rationalität, Normativität und Wahrheit.
Anforderungen:
Regelmäßige Teilnahme und Bereitschaft zur Lektüre und Diskussion theoretischer Texte; Textzusammenfassungen; Hausarbeit
Literatur:
- Habermas, Jürgen; Luhmann, Niklas (1976): Theorie der Gesellschaft oder Sozialtechnologie. Frankfurt am Main
- Horster, Detlef (1999): Jürgen Habermas zur Einführung. Hamburg
- Kneer, Georg; Nassehi, Armin (2001): Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme. Eine Einführung. München
- Reese-Schäfer, Walter (2011): Niklas Luhmann zur Einführung. Hamburg