Ritual und Inszenierung

Durch Rituale werden nicht nur Handhabungen für Geburt, Tod oder Ehe angeboten, sondern auch Vorstellungen des gesellschaftlichen, politischen und religiösen Miteinander geprägt. Sie sind Bestandteil symbolischer Praxis und kulturellen Ausdrucks und nicht zuletzt Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Texte und Forschungsprojekte. Im Seminar beschäftigen wir uns sowohl mit einer Auswahl von »Klassikern« aus Ethnologie und Soziologie als auch mit zeitgenössischen Annäherungen an die Thematik. Wir untersuchen, inwieweit Ritualtheorien zur Beobachtung kultureller Phänomene herangezogen werden können sowie auch traditionelle und säkulare Formen von Ritualen. Anschlussfähig ist der wissenschaftliche Diskurs um Rituale zudem an aktuelle Themen wie z.b. immaterielles Kulturerbe und die Frage, ob man »Traditionen« schützen kann, an spirituelle Heilpraktiken und anderen modernen Ritualangebote oder den Diskurs um Beschneidungen und »Ersatzrituale«. Bestandteil des Seminars ist auch die eigene Recherche und Suche nach Ritualangeboten in unserer Umgebung.

Der Schwerpunkt unserer gemeinsamen Forschung wird in der Ritualgestaltung liegen: Nach Aneignung theoretischer Grundlagen besteht die Aufgabe in Erfindung und Kritik eines fiktiven Rituals. Hierbei werden neben dem wissenschaftlichen Verständnis auch die Anwendung des theoretischen Wissens, Kreativität, Teamgeist und Eigeninitiative gefragt sein.

Voraussetzung für den Scheinerwerb ist die aktive Teilnahme an allen Terminen des Blockseminars, das Lesen der angegebenen wissenschaftlichen Texte, die Übernahme von Aufgaben im praktischen Ritualprojekt sowie das Verfassen einer schriftlichen Arbeit.

Das Seminar findet an zwei Wochenendterminen statt. 

Datenblatt
Semester: 
Sommersemester 2014
Ort und Zeit: 
Blockseminar: 13.6. (16-18 h) 14.6. (10-18 h) 15.6. (10-16 h)
und 4.7. (16-18 h)
Raum 5.052
Vorbesprechung: 11.4., 16.15 Uhr, R. 5.013
Sprache: 
Deutsch
ECTS BA: 
5.0

Mitarbeiteranmeldung (nur für registrierte Benutzende)