Arbeitslos und "hacknstat". Reflexion eines Phänomens der modernen Arbeitsgesellschaft

Mit Arbeitslosigkeit wird häufig ein rein sozialstrukturelles Phänomen assoziiert. Etwas was zum Ausdruck bringt, ob ein bestimmter Wirtschaftsraum gut oder weniger gut funktioniert. Wächst die Wirtschaft und sinkt die Arbeitslosenquote trotzdem nicht, kann das auf wachsende soziale Ungleichheit hindeuten. Arbeitslos sein wiederum bezeichnet auch eine komplexe soziale Lage, deren Hauptmerkmal jenes ist, dass das betreffende Individuum gegenwärtig keiner sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgeht. Das heißt allerdings mitnichten, dass all jene auf die das Merkmal 'arbeitslos' zutrifft, auch tatsächlich frei von Arbeit wären. Häufig im Gegenteil. Viele leisten Sorgearbeit, versuchen sich zu bilden oder engagieren sich zivilgesellschaftlich. Insofern ist 'arbeitslos sein' mehr als nur ein formales sozialstrukturelles Merkmal. Zumal in der Spätmoderne können damit unterschiedlichste Lagen und biografische Episoden bezeichnet sein. Im Seminar wird der Frage nachgegangen wie sich die moderne Semantik von 'arbeitslos sein' entwickelt hat, welche Lagen sich gegenwärtig damit verknüpfen lassen und vor allen Dingen welche Kompetenzen arbeitslose Individuen entwickeln müssen, um den Status eines/r Arbeitslosen offiziell zugeschrieben zu bekommen. Damit fragt das Seminar danach inwiefern Arbeitslosigkeit ein typischer Bestandteil von moderner Arbeitswelt ist und wie Individuen damit umgehen.

 

 

Literatur zur Vorbereitung:

Jahoda, Marie. 1978. Die Arbeitslosen von Marienthal. 2.unveränd.Aufl. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.  

 

Datenblatt
Semester: 
Wintersemester 2016/17
Lehrende: 
Ort und Zeit: 
PSG 00.4, Mi 14:15-15:45
Sprache: 
Deutsch
ECTS BA: 
7.5

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