Analytik der Macht - Ein Lektürekurs zu Michel Foucault

Michel Foucault kann ohne Zweifel zu den bedeutendsten Philosophen und Sozialtheoretikern des zwanzigsten Jahrhunderts gezählt werden. Die von ihm entwickelten, kritischen Perspektiven auf die Machtstrukturen moderner Gesellschaften haben seit den 1970er Jahren das Schaffen unzähliger Sozial- und Gesellschaftswissenschaftler_innen beeinflusst und prägen auch heute noch ganze Forschungszweige der Soziologie. Ohne seine begriffsprägenden Untersuchungen über die modernen Regierungstechniken gäbe es heute wohl weder die gouvernmentality studies, die Analyse verschiedenster Dispositive auf dem Feld des Politischen und des Sozialen noch die kritischen Betrachtungen liberaler und neoliberaler Subjektivierungsweisen. In dem angebotenen Lektürekurs wollen wir uns nochmal den Originaltexten Foucaults zuwenden und gewissermaßen das Fundament dieses – inzwischen sehr breiten – Diskursfeldes untersuchen.

Hierzu beschäftigen wird uns vornehmlich mit Texten aus Foucaults zweiter Werksphase, in der er sich in besonderem Maße mit der Genealogie moderner Machttechniken beschäftigte. Die Diskussion von Abschnitten aus den Abhandlungen Überwachen und Strafen und Der Wille zum Wissen wie auch einzelner Vorlesungen aus dem Foucaultschen Nachlass soll dabei helfen, sowohl einen ersten Einblick in seine Arbeits- und Denkweise zu gewinnen, als auch zentrale sozialtheoretische Konzepte, wie die Ausschließung, die Disziplin, die Biopolitik und die Regierung kennen zu lernen.

Teilnahmebedingung ist die aktive Mitarbeit im Seminar und die schriftliche Zusammenfassung zweier Texte. Leistungsnachweise können durch die Anfertigung einer Hausarbeit erlangt werden.

Datenblatt
Semester: 
Wintersemester 2016/17
Ort und Zeit: 
5.013, Mi 8.15-9.45
Sprache: 
Deutsch
ECTS BA: 
5.0

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