Sozial- und Gesellschaftstheoret. Perspektiven auf Gewalt in der Moderne

Auch die bisher noch sehr kurze Geschichte des 21. Jahrhunderts hat gelehrt, dass die vielerorts gehegte Hoffnung auf ein Ende der Gewalt in der Moderne und der Wunsch nach einem unbeirrten Voranschreiten des Zivilisationsprozesses sich nicht eingelöst haben. Auf verschiedenen Ebenen des sozialen und politischen Lebens und in unterschiedlichsten Erscheinungsformen begleitet die Gewalt moderne Gesellschaft seit ihrem Anbeginn; sei es nun im öffentlichen Raum, in dem sowohl Staaten wie auch substaatliche Akteure gewaltsam auftreten, oder im Privaten, wo sich noch immer eine Vielzahl von nicht-thematisierten, gewalttätigen Übergriffen abspielen. In dem Seminar wollen wir untersuchen, wie sozial- und gesellschaftstheoretische Ansätze mit diesem sehr diversen, historischen Faktum ‚Gewalt‘ umgehen; wir werden Fragen nachgehen, nach dem Stellenwert der Gewalt in unterschiedlichen Gesellschaftsanalysen, nach den Versuchen ihrer Erklärung bzw. ihres Verständnisses oder nach den Problemen, die sich bei dem Vorhaben ihrer wissenschaftlichen Aufarbeitung ergeben.

Zur Lektüre stehen hierbei zunächst Texte von Klassikern der soziologischen Theoriebildung, wie Karl Marx, Sigmund Freud, Hanna Arendt und anderen auf dem Plan; in einem zweiten Block wollen wir uns dann mit konkreteren Phänomenen der Gewalt auseinandersetzen und werden hierfür Texte von Autor_innen der sozialwissenschaftlichen Gewaltforschung lesen und deren Ansätze zur Theoretisierung von Gewalt diskutieren.

Teilnahmebedingung ist die aktive Mitarbeit im Seminar und die schriftliche Zusammenfassung zweier Texte. Leistungsnachweise können durch die Anfertigung einer Hausarbeit erlangt werden.

Datenblatt
Semester: 
Wintersemester 2016/17
Ort und Zeit: 
5.013, Mi 12.15-13.45
Sprache: 
Deutsch
ECTS BA: 
5.0

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