Qualitative Interviews in der Biographieforschung

Im Seminar werden wir uns zum einen mit einigen methodologischen und theoretischen Positionen und Grundsatzfragen der Biographieforschung beschäftigen. Was ist überhaupt das ‘Material’ der Biographieforschung? Wie ‚wirklich’ sind erzählte Lebensgeschichten? Was wissen wir, wenn jemand aus seinem Leben erzählt? Wie lässt sich das gestiegene Interesse an Selbstthematisierung, ob in Talk-Shows, auf privaten Homepages oder in autobiographischen Veröffentlichungen, erklären? Zum anderen werden wir uns mit den methodischen Implikationen einer rekonstruktiven Forschungslogik auseinandersetzen sowie mit der Methode des narrativen Interviews, welches in der Biografieforschung als Erhebungsmethode (nach wie vor) dominiert. Hier werden Fragen der Felderschießung, der Datenerhebung, der Forschungsethik, aber auch arbeitsorganisatorische Aspekte diskutiert. Einzelne Aspekte wie etwa die Kunst, die ‚richtige’ Frage zu stellen, die Reflexion des eigenen Parts in der Interviewsituation, aber auch Fragen der Datenaufbereitung werden praxisnah erarbeitet und diskutiert.

Erwartet wird eine aktive und regelmäßige Teilnahme, Referat und Hausarbeit.

Einführende Literatur:

Fuchs-Heinzritz, Werner (2009): Biographische Forschung. Eine Einführung in Praxis und Methoden. Wiesbaden: VS-Verlag

Datenblatt
Semester: 
Sommersemester 2016
Ort und Zeit: 
5.052, Di 12:15-13:45
Sprache: 
Deutsch
ECTS BA: 
5.0

Mitarbeiteranmeldung (nur für registrierte Benutzende)