Ästhetik und Kunst in der Gesellschaft
Ästhetik, Kreativität und Kunst sind wichtige Themen der Gegenwart, nicht nur im Kunst- und Kulturbetrieb, sondern generell in der Gesellschaft. Zugespitzt könnte man sagen, Ästhetik und Kreativität entgrenzen sich aus dem Kunst- und Kultursektor und werden zu Leitthemen und Leitdynamiken der Gegenwartsgesellschaft. Weshalb ist die Ästhetik so bedeutend für die zeitgenössische Gesellschaft? Was hat Kreativität mit wirtschaftlichen Kategorien zu tun?
Im Seminar erarbeiten wir uns zunächst verschiedene Fragen der ästhetischen Theorie, dabei geht es insbesondere um den Begriff der Ästhetik in der Moderne. Kennt die Moderne eine spezifische Ästhetik? Welches sind die sozialen Regeln der Kunst sowie die Regeln des sozialen Gebrauchs der Kunst? Ist Kreativität ein genereller, wirtschaftlich motivierter Imperativ der Gegenwart, der zu einem neuen Zwang gerinnt, oder ist Kreativität vielmehr als existentielle Notwendigkeit und Chance/Freude des menschlichen Handelns zu behandeln? Wo genau verläuft die Grenze zwischen authentischer Kunst und Kulturindustrie; gibt es denn ein richtiges Leben im falschen? Was macht das „Glück“ einer ästhetischen Erfahrung aus? Sind die Modi der ästhetischen Erfahrung vor allem durch Schichten und Milieus vorgeprägt? Und warum ist die ästhetische Erfahrung von soziologischer Relevanz? Anhand von Beispielen aus den bildenden Künsten und anhand klassischer Texte zur Ästhetik und Kunstsoziologie wollen wir uns diesen Fragen systematisch nähern.
Einführende Lektüre:
Benjamin, Walter: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, Suhrkamp, Frankfurt am Main
Danko, Dagmar 2012: Kunstsoziologie. transcript verlag, Bielefeld
Menke, Christoph 2012: Die Kraft der Kunst, Suhrkamp, Frankfurt am Main
Scheinvoraussetzungen:
Regelmäßige Teilnahme und engagierte Mitarbeit, Referat, schriftliche Essays und Hausarbeit
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