BA Soziologie
Grundlagen der Vergleichenden Gesellschaftsanalyse
Schon bei den Klassikern der Soziologie wurde Gesellschaftsanalyse sehr häufig als historischer und/oder internationaler Vergleich angelegt.
Mit dem Zusammenwachsen der europäischen Länder im Rahmen der EU gewinnt diese komparative Perspektive zunehmende Bedeutung.
Diskutiert werden im Rahmen der Veranstaltung grundlegende theoretische Perspektiven und ausgewählte Forschungsergebnisse einer vergleichenden Sozialstrukturanalyse.
Literatur:
Armut und Kriminalität
In Kriminalitätstheorien wird häufig die Frage diskutiert, ob, warum und unter welchen Bedingungen ärmere Bevölkerungsschichten „krimineller“ seien als andere. Dies ist nicht die zentrale Fragestellung des Seminars. Vielmehr wird in erster Linie die Frage thematisiert, ob gegenwärtig eine verstärkte staatliche Kriminalisierung von Armut zu beobachten ist. Die These, wonach neoliberales Regieren ein „Bestrafen der Armen“ impliziert und erfordert, wurde von Loic Wacquant v.a. am Beispiel des US-amerikanischen Gefängnissystems entwickelt.
Säkularisierung oder Wiederkehr der Religion? Europa und die USA im Vergleich
Dass Religion eine hohe Aktualität hat, ist vielen Menschen in den letzten Jahren verstärkt ins Bewusstsein gerückt. Religion ist für das Verständnis der Makrostrukturen vieler Gesellschaften zentral, und wir wollen in dem Seminar der Frage nachgehen, auf welch unterschiedliche Weise sie für das Verständnis der europäischen und der US-amerikanischen Gesellschaften von Bedeutung ist. Lange Zeit ging man in den Sozialwissenschaften von der sogenannten Säkularisierungstheorie aus, die in ihrer radikalsten Variante ein Verschwinden der Religion prognostizierte.
Vergleichende Gesellschaftsanalyse
Das Seminar gibt einen Überblick über theoretische Ansätze des Gesellschaftsvergleichs und vermittelt Grundkenntnisse über die Sozialstruktur der BRD im historischen sowie internationalen Vergleich. Durch den Blick auf die historischen Entstehungszusammenhänge und soziale Wandlungstendenzen in der BRD sowie auf einige andere, v.a. europäische Gesellschaften, werden die spezifischen aktuellen Charakteristika der deutschen Sozialstruktur deutlich.
Analyse empirischer Daten mit SPSS
Die Verarbeitung größerer Datenmengen setzt die Nutzung der EDV voraus. Für die sozialwissenschaftliche Datenanalyse hat sich seit langem das Programmpaket SPSS durchgesetzt, das über ein umfassendes Angebot statistischer Modelle verfügt und komfortabel in der Nutzung ist. Für Hauptfach-Soziologen ist die Beherrschung von SPSS ein absolutes „Muß”, für viele Berufspositionen ist sie eine unverzichtbare Voraussetzung.
Kommunikation praktisch
Kommentar folgt!
Forschen(d) lernen - Biographisch-narrative Interviews führen und auswerten
Neben einer Einführung in methodologische Überlegungen werden in diesem Seminar verschiedene Methoden der qualitativen Datenerhebung vorgestellt. Hauptsächlich werden wir uns aber mit dem autobiografisch-narrativen Interview (Fritz Schütze) und seinen erzähl- und biografietheoretischen Grundlagen beschäftigen. Anwendungsbezogen werden die verschiedenen Phasen der Felderschließung und Datenerhebung, arbeitsorganisatorische Aspekte sowie forschungsethische Fragen diskutiert. Zugleich ist die Datenauswertung ein weiterer Schwerpunkt des Seminars.
Soziologie und berufliche Praxis
Das Proseminar vermittelt einen Überblick über Berufsfelder für Soziologen mit ihren jeweiligen Stellenprofilen und Einstiegswegen. Von Referenten aus der Praxis erhalten die Teilnehmer Entscheidungshilfen zur Berufswahl und Hinweise zur Optimierung des eigenen Qualifikationsprofils.
Soziologie zwischen Werturteilsfreiheit und Kritik
Die Frage, ob eine empirische Wissenschaft normativ verbindlich Aussagen treffen kann und darf, gehört zu den großen und immer wieder diskutierten Selbstverständigungsthemen der Soziologie. Nach der berühmten, aber oft fehl gedeuteten Forderung Max Webers, haben die Sozialwissenschaften wertfrei zu sein.
Lektürekurs Jürgen Habermas
Die Theorie des kommunikativen Handelns (1981) von Jürgen Habermas ist ein wichtiges Buch. Es stellt den großangelegten Versuch dar, über die Rekonstruktion klassischer soziologischer Theorien (Weber, Mead, Durkheim und Parsons) einen Paradigmenwechsel in der Soziologie zu etablieren. Das Paradigma der Bewusstseinsphilosophie, in dem Rationalität typischer Weise auf Zweckrationalität reduziert ist, soll durch das Paradigma der Intersubjektivitätsphilosophie ersetzt werden.