Lektürekurs Jürgen Habermas
Die Theorie des kommunikativen Handelns (1981) von Jürgen Habermas ist ein wichtiges Buch. Es stellt den großangelegten Versuch dar, über die Rekonstruktion klassischer soziologischer Theorien (Weber, Mead, Durkheim und Parsons) einen Paradigmenwechsel in der Soziologie zu etablieren. Das Paradigma der Bewusstseinsphilosophie, in dem Rationalität typischer Weise auf Zweckrationalität reduziert ist, soll durch das Paradigma der Intersubjektivitätsphilosophie ersetzt werden. Damit soll es zugleich möglich sein, eine neue Konzeption von Rationalität – die kommunikative Rationalität – zu formulieren. Erst dadurch gewinnt die kritische Theorie die Möglichkeit, ihren eigenen normativen Maßstab auszuweisen, was der ersten Generation der Frankfurter Schule (Adorno, Horkheimer) nicht gelungen ist.
Im Seminar wollen wir durch die Lektüre ausgewählter Ausschnitte aus dem Hauptwerk von Habermas den vielschichtigen Begriff der kommunikativen Rationalität und seine Bedeutung für das Sinnverstehen, für die Handlungstheorie und für die Gesellschaftstheorie rekonstruieren.
Voraussetzung für den Scheinerwerb: regelmäßige Teilnahme, Sitzungsvorbereitung, Referat und Hausarbeit
Literatur (zur Anschaffung empfohlen):
Habermas, Jürgen (1995): Die Theorie des kommunikativen Handelns. 2 Bände. Frankfurt/M.