Soziologie der Armut

Armut ist nach wie vor auch in westlichen Wohlfahrtsstaaten ein aktuelles Problem. Grund genug, sich dem Problem aus soziologischer Perspektive anzunähern. Grundbegriffe, Theorien, historische und gegenwärtige empirische Entwicklungen und sozialpolitische Ansätze sollen erarbeitet werden. Dabei geht es um gesellschaftliche Konstitutionsprozesse von Armut auzf theoretischer, begrifflicher oder definitorischer Ebene, um sozioökonomische Entwicklungen, aber auch um Prozesse von sozialer und räumlicher Marginalisierung, Schließung und Ausschluss, Exklusion und Inklusion. Auch die mit der Industrialisierung einhergehenden, jedoch variablen Interdependenzen von abhängiger Arbeit, Arbeitslosigkeit und Armut werden diskutiert. Entstehung, Entwicklung und Krise des Wohlfahrtsstaates werden ebenso eine Rolle spielen, wie die facettenreichen Diskussionen um die Armutsfalle, die ‚culture of poverty’ und die dahinterstehende Frage, warum Arme oft – auch im intergenerationalen Kontext – arm bleiben. Ein dabei mitlaufendes Grundthema ist die innere Entwicklung der soziologischen Armutsforschung im Zusammenhang mit gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen.

Teilnahmevoraussetzungen:

  • Grundkenntnisse in Soziologie, Bereitschaft zur regelmäßigen Mitarbeit im Seminar, z.B. durch vorbereitete mündl./schriftl. Diskussionsbeiträge oder Essays, ggf. auch im Rahmen von Arbeitsgruppen.


Leistungsnachweis:

  • Schriftliche Ausarbeitung eines Themas plus Beiträge zur Kollektivgutproduktion im obigen Sinne.


Literatur:

  • Barlösius, Eva/Ludwig-Mayerhofer, Wolfgang (Hg., 2001): Die Armut der Gesellschaft. Opladen
Datenblatt
Semester: 
Sommersemester 2010
Ort und Zeit: 
5.052, Montag 10:15-11:45
ECTS BA: 
7.5
ECTS andere: 
BAK/MAG: 9

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