Zum Wandel des Beschäftigungssystems in Deutschland

Unter einem ‚Beschäftigungssystem’ versteht man dasjenige Subsystem der Wirtschaft, in dem es um die Allokation des Produktionsfaktors ‚Arbeit’ geht. Der Arbeitsmarkt ist dabei der zentrale gesellschaftliche Ort des Abgleichs von Angebot und Nachfrage von Arbeit(svermögen), der Betrieb stellt hingegen den Ort der Realisierung des Arbeitsvermögens dar; hier wird festgelegt, unter welchen konkreten zeitlichen, sachlichen und sozialen Bedingungen Beschäftigte tätig sind. Tausch und Nutzung von Arbeitsvermögen sind eingebettet in vielfältige Regularien und Governance-Strukturen, die wesentlich von (supra-)staatlicher Gesetzgebung und zwischen Arbeitgeber(verbänden) und Gewerkschaften ausgehandelten Tarifnormen geprägt sind.
In den letzten Dekaden hat sich das Beschäftigungssystem in Deutschland erheblich gewandelt: Krise des Normalarbeitsverhältnisses, ‚neue’ Arbeitsmarktpolitik (‚Hartz-gesetzgebung’), Zunahme atypischer Beschäftigung, Arbeitsarmut, Flexibilisierung von Beschäftigungsverhältnissen – um nur einige Beispiele zu nennen. Mit diesen Veränderungen wird sich das Hauptseminar beschäftigen.

Lektüre:

  • Abraham, Martin / Hinz, Thomas (Hg.) (2008): Arbeitsmarktsoziologie. Probleme, Theorien, empirische Befunde. 2. Auflage. Wiesbaden. VS
  • Keller, Berndt (2008): Einführung in die Arbeitspolitik. Arbeitsbeziehungen und Arbeitsmarkt in sozialwissenschaftlicher Perspektive. 7., völlig neu überarbeitete Auflage. München / Wien: Oldenbourg
Trinczek

Datenblatt
Semester: 
Sommersemester 2010
Ort und Zeit: 
5.052, Dienstag 14:15-15:45
ECTS BA: 
7.5
ECTS andere: 
MAG,BAK: 9

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