Ökonomisierung der Gesellschaft?

In unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen wird seit einiger Zeit die Frage diskutiert, ob wir aktuell eine ‚Ökonomisierung der Gesellschaft‘ erleben. Unter ‚Ökonomisierung‘ wird dabei üblicherweise ein Vorgang verstanden, durch den Merkmale, Denk- und Handlungsprinzipien, die man gemeinhin mit Wirtschaft verbindet, an Bedeutung gewinnen.

Im Seminar werden wir mit Blick auf verschiedene, auch als ökonomie-fern geltende, gesellschaftliche Teilbereiche prüfen, ob bzw. inwieweit sich ökonomische Prinzipien vermehrt auch in Sphären außerhalb der Wirtschaft durchsetzen. Diskutiert werden dabei beispielsweise Überlegungen zur ‚Vermarktlichung‘ von Erwerbsarbeit (Sauer/Döhl 1997), zur ‚Verbetrieblichung‘ des Privaten (Pongratz/Voß 2003), zum ‚unternehmerischen Selbst‘ (Bröckling 2007) oder zur ‚Ökonomisierung von Bildung‘ (Schimank 2008).

Welche Entwicklungen lassen sich empirisch erkennen? Wie sind diese theoretisch zu erklären? Inwieweit ist der Begriff der Ökonomisierung dafür angebracht? Oder passen vielleicht andere Zeitdiagnosen, wie die der ‚Standardisierung‘ oder ‚Bürokratisierung‘, besser? Das sind Fragen, die wir im Seminar gemeinsam diskutieren wollen.

 

Prüfungsleistung:

Referat und Hausarbeit

Einführende Literatur:

Schimank, U./Volkmann, U. (2008): Ökonomisierung der Gesellschaft. In: Andrea Maurer (Hrsg.), Handbuch der Wirtschaftssoziologie. Wiesbaden: VS, 382-393.

Datenblatt
Semester: 
Sommersemester 2014
Ort und Zeit: 
Dienstag 12.15 - 13.45 Uhr
R 5.013
Sprache: 
Deutsch
ECTS BA: 
7.5

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