Soziologie des Körpers

„Ich könnte bis ans Ende der Welt laufen, ich könnte mich morgens unter der Decke verkriechen, ich könnte mich so klein machen wie ich wollte, ich könnte mich an den Strand legen und in der Sonne schmelzen, er wäre immer dort wo ich bin.“ (Foucault, Der utopische Körper)

Der menschliche Körper ist Ausgangspunkt des Denkens, der Fantasie und Abstraktion und doch Grenzen unterworfen; er wird geboren, muss essen, schlafen, altert, stirbt etc. Die Art und Weise, wie diese „natürliche Seite“ des Körpers wahrgenommen, bewertet und gelebt wird, was als schön, hässlich oder schmutzig gilt, unterscheidet sich nach Epochen, Gesellschaften und kulturellen Zusammenhängen. Soziologie des Körpers beschäftigt sich als vergleichsweise junge Teildisziplin mit Körper als gesellschaftlichem Phänomen – als Produkt und Produzent von Gesellschaft.
Untersucht wird zum Einen, in welcher Weise Normen, Werte, soziale Strukturen und Institutionen auf den menschlichen Körper einwirken. Zum Anderen befasst sich die Körpersoziologie mit der Konstruktion sozialer Wirklichkeit und Kommunikation durch Körperpraktiken. Das Seminar führt – ausgehend von einer Spurensuche nach dem Körper in soziologischen Klassikern in zentrale körpersoziologische Theoriepositionen des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart ein, um diese mit gegenwärtigen gesellschaftlichen Diskursen zu „Körperthemen“ wie etwa Sport, Behinderung, Geschlechterfragen oder Cyborgs zu verbinden.

 

Datenblatt
Semester: 
Wintersemester 2015/2016
Ort und Zeit: 
Montag, 14.15-15.45, Beginn: 19.10.
PSG 00.15
Sprache: 
Deutsch
ECTS BA: 
5.0

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