"Crowd" und "Cloud" als neue Organisationskonzepte von Arbeit

Mit der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft zeichnet sich eine „Revolution in der Arbeitswelt“ (Dettmer/Dohmen 2012) ab. Dabei geht es insbesondere um neue Organisationsformen der Arbeit durch Cloudworking und Crowdsourcing, die seit einigen Jahren in der medialen Öffentlichkeit für Furore sorgen. Unternehmen öffnen ihre Grenzen, indem sie eigene Plattformen betreiben, um die Innovationsbeiträge von Mitarbeitern, Kunden und Nutzern zu integrieren. Darüber hinaus vergeben sie über eine neue Infrastruktur an Crowdsourcing-Plattformen Aufträge verschiedenster Art an eine undefinierte Masse an Menschen („Crowd“). Beispiele hierfür sind: InnoCentiv für das Sammeln von Innovationsbeiträgen, 99designs für das Erstellen eines Designs, MechanicalTurk und Clickworker für das Erschließen von Einfacharbeiten und TopCoder für die Ausschreibung von Software-Entwicklungsaufgaben. Dieser Wandel der Arbeitswelt geht mit fundamentalen Veränderungen für die Menschen einher. Während die einen in den „digitalen Bohèmiens“ ein „intelligentes Leben jenseits der Festanstellung“ (Friebe/Lobo 2006) verwirklicht sehen, begreifen andere Plattformen als „eBay für Arbeitskräfte“ (Bsirske/Stach 2012) und fürchten die Herausbildung eines neuen „digitalen Tagelöhnertums“ (Dohmen 2013).

Das Seminar reflektiert diese aktuellen Entwicklungen aus sozialwissenschaftlicher Perspektive und fragt nach den Implikationen für das System gesellschaftlicher Arbeit. Zur Erschließung des Themas werden Sie sowohl aktuelle wissenschaftliche Beiträge lesen und diskutieren, als auch eine eigene kleine Forschungsarbeit zu Crowdsourcing-Plattformen durchführen.

 

Datenblatt
Semester: 
Wintersemester 2016/17
Lehrende: 
Ort und Zeit: 
Blockseminar, Vorbesprechg. 24.10.16, 10-12 h, 5.013
25.11.2016, 9-17 Uhr, 20./21.2.17, 9-17 Uhr
R. 5.013
Sprache: 
Deutsch
ECTS BA: 
5.0

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