Biografieforschung und qualitative Methoden

Im Seminar werden wir uns mit methodologischen und theoretischen Positionen sowie Grundsatzfragen von (Auto-)Biographie und Narration beschäftigen. Was ist überhaupt das ‘Material’ der Biographieforschung? Welche Funktionen haben (auto-)biographische Selbstpräsentationen für ihre Produzent/innen und Rezipient/innen? Wie authentisch sind erzählte Lebensgeschichten? Wie lässt sich das gestiegene Interesse an der Selbstthematisierung - ob in Talk-Shows, auf privaten Homepages oder in autobiografischen Veröffentlichungen - erklären?

Neben diesen grundsätzlichen und theoretischen Diskussionen werden wir uns im Seminar auch mit den methodischen Implikationen einer rekonstruktiven Forschungslogik auseinandersetzen, die mit biographischem Material arbeitet. Prominent ist hier nach wie vor das autobiografisch-narrative Interview, welches in der Biographieforschung als Erhebungsmethode dominiert. Hier werden zum einen Fragen der Datenerhebung, Datenorganisation und Fragen der Forschungsethik zu erörtern sein. Zum anderen werden wir uns auch mit der Datenauswertung beschäftigen. Dabei steht das konkrete Arbeiten am Textmaterial im Vordergrund: Das Anwenden von Auswertungsschritten und Analysetechniken, das Sammeln von Text- und Interpretationserfahrung sowie das kommunikative Validieren von Lesarten in der Gruppe.

Das Seminar wird auch Raum bieten, eigene Forschungsideen und -fragen mit Blick auf Projektarbeiten, aber auch im Hinblick auf anstehende Qualifikations- oder Forschungsarbeiten zu entwickeln und zu diskutieren.

Voraussetzungen für einen Leistungsnachweis  

Neben regelmäßiger Teilnahme Referat und Hausarbeit

 

 

 

Datenblatt
Semester: 
Sommersemester 2017
Ort und Zeit: 
5.052, Mi 14:15-15:45
Sprache: 
Deutsch
ECTS BA: 
7.5

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