Soziale Erinnerung in differenzierten Gesellschaften

Basisinformationen
Beginn: 
2006
Ende: 
2009

Die gegenwärtige Diskussion zum sozialen Gedächtnis ist durch kulturwissenschaftlich geprägte Theorien dominiert. Diese Theorien bauen auf der Unterscheidung zwischen zwei getrennten Formen des Gedächtnisses, dem kommunikativen und dem kulturellen Gedächtnis, auf. Wir gehen demgegenüber davon aus, dass sich in differenzierten Gesellschaften mit hohem Anteil an (massen-)medialer Kommunikation diese Trennung ebenso wenig aufrecht erhalten lässt wie die damit verbundene eindeutige Zuordnung von Medien zu Gedächtnisformen.

Das Forschungsprojekt geht der Frage nach, ob und wie sich unter den Bedingungen gesellschaftlicher und medialer Differenzierung Elemente des kommunikativen und des kulturellen Gedächtnisses im Prozess des sozialen Erinnerns vermischen. Untersucht wird, wie familiales und öffentliches, medial informiertes Erinnern in der Rekonstruktion von Vergangenheit in der Interaktion zwischen Generationen in Familien ineinander greifen. Ausgehend von Alfred Schütz Begriff der Relevanz wird danach gefragt, welche Rolle mediale Informiertheit im familialen sozialen Gedächtnis spielt, welche Konstruktionen von Authentizität dort benutzt werden und wie es sich auf dieser Basis generationsbezogen differenziert und wandelt.

Beteiligte Personen und Institutionen
Beteiligte Institutsangehörige: 

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