Bildung, Macht und Herrschaft

Im Mittelpunkt des Seminars steht die Bildungssoziologie von Pierre Bourdieu. Bourdieu will mit seinen Analysen zeigen, dass Bildung nicht zur Aufhebung sozialer Unterschiede beiträgt, sondern dass sich die Klassengesellschaft ganz entscheidend durch das Bildungssystem reproduziert. Diese herrschaftskritische Perspektive wird in der französischen Soziologie gegenwärtig kontrovers diskutiert. Ihr wird von Luc Boltanski ein machtanalytischer Zugang gegenübergestellt, der vorschlägt, die herrschaftskritische Soziologie durch eine pragmatische Soziologie des alltäglichen Rechtfertigens und Kritisierens zu ersetzen. Im Seminar soll im Anschluss an die Auseinandersetzung mit der Bildungssoziologie Bourdieus nachgezeichnet werden, inwiefern diese aktuelle Debatte die Begriffe Macht, Herrschaft und Kritik neu justiert.

Literatur zur Einführung in das Thema:

Bourdieu, Pierre / Passeron, Jean-Claude (1971): Die Illusion der Chancengleichheit. Untersuchungen zur Soziologie des Bildungswesens am Beispiel Frankreichs. Stuttgart: Klett.  

 

Boltanksi, Luc: (2010): Soziologie und Sozialkritik. Berlin: Suhrkamp.  

Datenblatt
Semester: 
Sommersemester 2013
Ort und Zeit: 
Mittwoch, 8.15-9.45 Uhr, PSG 00.3
Sprache: 
Deutsch
ECTS BA: 
5.0

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