Arbeit und Gesundheit

Dieses Seminar thematisiert unterschiedliche Facetten des Zusammenhangs zwischen gewandelter Arbeitswelt und Gesundheit. Zunächst geht es um veränderte Gesundheitsrisiken, die sich im Übergang von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft beobachten lassen. Beanspruchungen durch schwere körperliche Arbeit, Schadstoffe oder Lärm nehmen immer mehr ab, Belastungen durch soziale und emotionale Tätigkeitsaspekte dagegen zu.

Darüber hinaus wird seit einigen Jahren in der Arbeitssoziologie verstärkt über die Gesundheitsrisiken einer immer flexibleren und „durchökonomisierten“ Arbeits- und Lebenswelt diskutiert. Permanente Reorganisation, steigender Zeit- und Leistungsdruck sowie prekäre Arbeitsbedingungen führen, so die These, zu einem rapiden Anstieg psychischer und psychosomatischer Erkrankungen.

Mit folgenden Themen bzw. Fragestellungen werden wir uns u.a. genauer beschäftigen: Welche Krankheiten und Krankheitsursachen haben laut aktuellen Studien zugenommen und wie sind diese Studien zu beurteilen? Welche Beschäftigtengruppen sind besonders gefährdet? Welche individuellen Strategien – zwischen „Flucht in die Krankheit“ und „Krankheitsverleugnung“ (Kocyba/Voswinkel 2007) – sind zu beobachten? Wie verändern sich betriebliche Gesundheits-/Krankheitskulturen? Schließlich werden aktuelle (betriebliche) Gesundheitspolitiken und präventive Maßnahmen vorgestellt und diskutiert.

Teilnahmebedingungen/Scheinerwerb

Referat und Hausarbeit

Literatur:

  • Keupp, H./Dill, H. (Hg.) (2010): Erschöpfende Arbeit. Gesundheit und Prävention in der flexiblen Arbeitswelt, Bielefeld
  • Kocyba, H./Voswinkel, S. (2007): Krankheitsverleugnung: Betriebliche Gesundheitskulturen und neue Arbeitsformen, Arbeitspapier 150 der Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf

 

 

 

Datenblatt
Semester: 
Sommersemester 2013
Lehrende: 
Ort und Zeit: 
Freitag, 10.15-11.45 Uhr, 5.052
Sprache: 
Deutsch
ECTS BA: 
5.0

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