Neuere Entwicklungen in der Dienstleistungsarbeit am Beispiel der Gesundheitsberufe

Das Seminar behandelt aktuelle Entwicklungen im Dienstleistungsbereich exemplarisch am Gesundheitssystem. Ein zentrales Thema ist dabei die fortschreitende Ökonomisierung, die bekanntermaßen mit dem demografischen Wandel und der damit einhergehenden "Kostenexplosion" legitimiert wird. Gefragt wird, wie sich dadurch die Arbeitsprozesse und die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten verändern und welche Auswirkungen auf die Situation von PatientInnen bzw. KundInnen zu beobachten sind. Konkretisiert wird dies z.B. an der Einführung von Fallpauschalen in den Krankenhäusern, der Diskussion um "Ein-Euro-Jobs" im Pflegebereich oder der "Aktivierung" von PatientInnen, die zunehmend aufgefordert werden, sich stärker für Genesung und Prophylaxe eigenverantwortlich zu zeigen. Ein weiterer Schwerpunkt des Seminars setzt an solchen neuen Rollenbildern und den Interaktionsbeziehungen zwischen Dienstleistenden und KundInnen an. Wie wird "Kundenorientierung" im Gesundheitsbereich definiert, gibt es (neue) Entwürfe des "idealen Patienten"? Zeigen sich Ansätze einer "professionalisierten Gesundheitsdienstleistung" und verändern sich dadurch evtl. die Anerkennungschancen für Dienstleistende und KundInnen in der Dienstleistungsbeziehung? Diese inhaltlichen Fragestellungen werden aus verschiedenen theoretischen Blickwinkeln untersucht und diskutiert (Professionssoziologie, Organisationstheorien, Anerkennungstheorie).

Teilnahmebedingungen/Scheinerwerb

Referat und Hausarbeit