Organisation und Geschlecht

Aktuelle Zahlen zum Frauenanteil in Führungspositionen oder zu den Einkommensunterschieden von Frauen und Männern legen nahe, dass Geschlechterungleichheit nach wie vor wesentlich in Organisationen bzw. Unternehmen (re-)produziert wird.

Wie wird dies in verschiedenen Organisationstheorien erklärt? Im klassischen bürokratisch-rationalen Organisationsmodell etwa gelten Organisationen grundsätzlich als geschlechtsneutral, Geschlechterungleichheit wird daher tendenziell ausgeblendet. In der genderorientierten Organisationsforschung wird dagegen argumentiert, dass dieses Organisationsverständnis historisch durch Männer geprägt und daher implizit das ideale Organisationsmitglied „männlich“ konzipiert sei. Frauen würden folglich mit „gläsernen Wänden und Decken“ konfrontiert, wenn es um Aufstieg und bessere Entlohnung geht.

Im Seminar werden unterschiedliche theoretische Ansätze zur Geschlechterdifferenz und –ungleichheit in Organisationen sowie empirische Ergebnisse aus verschiedenen Branchen und Organisationstypen behandelt. Damit wird sowohl eine Einführung in neuere Organisationstheorien wie auch eine vertiefte Beschäftigung mit dem Thema „Arbeit und Geschlecht“ angeboten. Politische Strategien und Maßnahmen zum Abbau der Geschlechterungleichheit (Gendermainstreaming, Diversity, Quoten o.a.) sollen vor diesem Hintergrund von den SeminarteilnehmerInnen differenzierter beurteilt werden können.

Scheinerwerb:

Referat und Hausarbeit

Literatur:

  • Funder, M. (Hg.) (2014): Gender cage revisited. Handbuch zur Organisations- und Geschlechterforschung,  Baden-Baden
  • Müller, U., Riegraf, B., Wilz, S. (Hg.) (2013): Geschlecht und Organisation, Wiesbaden
Datenblatt
Semester: 
Sommersemester 2014
Lehrende: 
Ort und Zeit: 
Donnerstag, 16.15-17.45 Uhr, Beginn: 10.4.
R. 5.052
Sprache: 
Deutsch
ECTS BA: 
5.0

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