Sexualtheorien

Sexualität kann nicht unabhängig von der Gesellschaft gedacht und beschrieben werden. Jede Zeit, jede Gesellschaft hat demnach „ihren“ individuellen Sex. In Soziologie und Psychologie haben sich differente Sexualtheorien entwickelt, die allesamt Antworten auf die Frage suchen, was Sexualität abgesehen von einem Fortpflanzungsritual eigentlich ist.
Die Vorstellung darüber hat sich in den letzten einhundert Jahren erheblich gewandelt. Von Freuds Überlegungen zu Triebstruktur und –dränierung über die rigide Sanktionierung des Sex im Dritten Reich, die sexuelle Revolution der 68er bis hin zu Akzeptanz von Cybersex und Internetpornografie hat die gesellschaftliche Haltung zur körperlichen Liebe bedeutende Änderungen erfahren. Das Seminar widmet sich klassischen Theorieansätzen und aktuellen Publikationen zu den Themen Trieb, Masturbation, Homosexualität, männlichem und weiblichem Sexualverhalten, der Sexualität als Kommunikationsform sowie der gesellschaftlichen Kommunikation des Orgasmusphänomens.

Bedingungen für den Scheinerwerb:

  • Regelmäßige Teilnahme, Referat und Hausarbeit.


Literatur zur Vorbereitung:

  • Butler, Judith: Körper von Gewicht. Gender Studies
  • Foucault, Michel: Sexualität und Wahrheit I-III
  • Freud, Sigmund: Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie
  • Merleau-Ponty, Maurice: Phänomenologie der Wahrnehmung
  • Reich, Wilhelm: Die Entdeckung des Orgons. Die Funktion des Orgasmus
  • Sigusch, Volkmar: Neosexualitäten. Über den kulturellen Wandel von Liebe und Perversion
  • Zur Nieden, Sabine: Weibliche Ejakulation. Variationen zu einem uralten Streit der Geschlechter
Datenblatt
Semester: 
Sommersemester 2010
Ort und Zeit: 
1.020, Donnerstag 14:15-15:45
ECTS BA: 
5.0
ECTS andere: 
MAG,BAK: 6

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