Die Institution Schule als Sozialisationsinstanz

In unserer Gesellschaft ist Biographie und Schule über die Schulpflicht miteinander verbunden (vgl. Wiezorek 2005:15). Neben dieser formalen Bindung verbringen Schüler während ihrer Schulzeit auch den größten Teil ihrer Zeit mit schulbezogenen Aufgaben. So ist einer Unicef-Studie von 2012 zufolge der durchschnittliche Zeitaufwand, den Schüler für schulische Arbeiten aufbringen, mit dem einer Vollzeitstelle vergleichbar (vgl. Unicef und Kinderhilfswerk 09/2012).

Dabei ist Schule nicht nur ‚Lernfabrik‘, um dort die in der Wissensgesellschaft unerlässliche Bildungsqualifikation zu erwerben, von der die zukünftige soziale Positionierung in der Gesellschaft maßgeblich abhängt. Schule ist über viele Jahre auch die direkt an die Familie (primäre Sozialisation) anschließende sekundäre Sozialisationsinstanz, die Schüler in die Normen, Werte und zukünftigen Rollenerwartungen der Gesellschaft einführt. Letztlich allerdings kommt für die Entwicklung des Selbstbildes und der sozialen Identität von SchülerInnen dem ‚heimlichen Lehrplan‘, über die Wirksamkeit von Geschlecht und Herkunft, die größte Bedeutung zu.

In diesem Seminar wird genau diese Bedeutung der Institution Schule für die Biographie von Schülern im Mittelpunkt stehen. Die multiplen Aspekte schulischer Sozialisation diskutieren wir anhand von klassischen Sozialisationstheorien und aktuellen Forschungsschwerpunkten.

Allgemeine Hinweise zum Ablauf des Seminars

Die zur Lektüre angegebenen Texte sind entweder bei http://www.studon.uni-erlangen.de als Download bereitgestellt, oder sind als E-Book über die UB erhältlich.

Leistungsnachweis

-           Regelmäßige Teilnahme

-           Referat

-           Anfertigung eines Handouts.

-          Wissenschaftliche Hausarbeit oder Klausur (wird in der ersten Sitzung besprochen)