Soz Qf1
Arbeit im historischen und interkulturellen Vergleich
Als eine zentrale menschliche Daseinsäußerung dient Arbeit nicht nur der materiellen Existenzsicherung des einzelnen Menschen, sondern trägt zur Realisation weiterer Grundbedürfnisse bei: Kommunikation, Gemeinschaftsbildung, Entstehung von Netzwerken, soziale Anerkennung und sinnvolles Tätigsein. Arbeit transformiert Natur, produziert Güter und Nutzen und trägt zur Formung von Gesellschaften bei.
Lumpenproletariat, Unterschicht, traditionsloses Arbeitermilieu?
In dem Bestreben gesellschaftliche Phänomene zu erklären, sind SoziologInnen regelmäßig mit dem Problem konfrontiert, ihren genuin heterogenen Untersuchungsgegenstand - die Gesellschaft - in strukturell homogene Untereinheiten aufzugliedern. In diesem Zusammenhang ist es der Anspruch der Sozialstrukturanalyse, zentrale Merkmale bzw. Merkmalskombinationen herauszustellen, die es im Idealfall erlauben, jedes Gesellschaftsmitglied einer sozialen Gruppierung zu zuordnen.
„Kapitalismustheorie und Arbeit“ – Aktuelle Beiträge der Arbeits- und Industriesoziologie zur Analyse der Gesellschaft
Obwohl die klassische Industriesoziologie mit ganzheitlichem Anspruch und Selbstverständnis gegründet wurde, hat sie sich seit den 1980er Jahren zunehmend zu einer „Bindestrichsoziologie“ entwickelt. Der Zusammenhang zwischen der Analyse der Veränderung von Arbeit und dem Wandel der Gesellschaft ging mehr und mehr verloren. Mit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2007 ff.
Bildung, Macht und Herrschaft
Im Mittelpunkt des Seminars steht die Bildungssoziologie von Pierre Bourdieu. Bourdieu will mit seinen Analysen zeigen, dass Bildung nicht zur Aufhebung sozialer Unterschiede beiträgt, sondern dass sich die Klassengesellschaft ganz entscheidend durch das Bildungssystem reproduziert. Diese herrschaftskritische Perspektive wird in der französischen Soziologie gegenwärtig kontrovers diskutiert.
Klassen und Klassenmilieus
Die Soziologie sozialer Ungleichheit untersucht die ungleiche Ausstattung von Individuen und Gruppen mit zentralen Ressourcen, welche Lebenschancen bestimmern: Einkommen, Bildung und berufliche Stellung vor allem. Dabei werden unterschiedliche theoretische Konzepte zur Bezeichnung von Gruppen mit ähnlicher Ressourcenaustattung sowie zur Erklärung des Systems sozialer Ungleichheiten und seiner Reproduktion verwandt.
*Basisseminar: Vergleichende Gesellschaftsanalyse
Das Seminar gibt einen Überblick über theoretische Ansätze des Gesellschaftsvergleichs und vermittelt Grundkenntnisse über die Sozialstruktur der BRD im historischen sowie europäischen Vergleich. Die Veranstaltung ist sowohl als Vertiefungsseminar zur ‚Einführung in die Sozialstrukturanalyse’ gedacht als auch als Einstieg in das speziellere Studium einzelner Dimensionen und Thematiken der Sozialstrukturanalyse, wie z.B. Demographie, Bildung, Geschlechterverhältnisse, soziale Ungleichheit.
Teilnahmevoraussetzungen:
Soziologische Ethnographie des Arbeitens
Mit den Workplace Studies und den Studies of Work haben ethnografische Zugänge in der Arbeitssoziologie in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Im Seminar werden Forschungsarbeiten aus diesen Bereichen vorgestellt. Zugleich wird ein Überblick über die Grundlagen des ethnografischen Erkenntnisstils gegeben.