Soz TII
Die Transnationalisierung Europas
Die zunehmende transnationale Vergesellschaftung Europas stellt auch die Soziologie vor neue Herausforderungen. Nachdem die Soziologie in den vergangenen Jahren mit Nachdruck begonnen hat, die Europäisierung der Nationalstaaten Europas systematisch in den Blick zu nehmen, steht eine Inventur ihrer gesellschaftstheoretischen Grundannahmen und Grundbegriffe ins Haus.
Theorien sozialer Integration
Was hält moderne Gesellschaften zusammen? Wie ist soziale Ordnung möglich? Diese Fragen stehen im Zentrum von Theorien sozialer Integration. Mit diesen Problemstellungen, die zu den Grundperspektiven der Soziologie überhaupt zählen, wird sich das Seminar entsprechend gründlich beschäftigen.
Kulturindustrie und Cultural Studies
In dem Kulturindustriekapitel der „Dialektik der Aufklärung“ entwerfen Horkheimer und Adorno 1944 das Bild einer industriekapitalistisch verwalteten Massenkultur, welche die Spontaneität, Kreativität und Autonomie der Subjekte umfassender Bewusstseinskontrolle unterwirft und (tendenziell) erstickt. Dagegen entsteht vor allem seit den späten 1960er Jahren mit den britischen Cultural Studies eine Kulturtheorie und –analyse, welche die widerständig-kreativen Aspekte jugendlicher Subkulturen und popkultureller Rezeptionsweisen untersucht.
Visuelle Soziologie
Immer deutlicher tritt hervor, dass sich die Soziologie bei der Analyse der gesellschaftlichen Realität nicht nur auf Textmaterialien beschränken kann, denn die Visualität der Moderne gewinnt, bedingt auch durch die massenhafte Verbreitung von Bildinformationen über moderne Medien, mehr und mehr an Relevanz. Will man von visuellen Reizen nicht überrannt oder manipuliert werden, wie in der Medientheorie postuliert und befürchtet, muss man das landläufige passive Verhältnis zu Bildern umkehren und durch aktive, z. B.
Soziologie zwischen Werturteilsfreiheit und Kritik
Die Frage, ob eine empirische Wissenschaft normativ verbindlich Aussagen treffen kann und darf, gehört zu den großen und immer wieder diskutierten Selbstverständigungsthemen der Soziologie. Nach der berühmten, aber oft fehl gedeuteten Forderung Max Webers, haben die Sozialwissenschaften wertfrei zu sein.
Lektürekurs Jürgen Habermas
Die Theorie des kommunikativen Handelns (1981) von Jürgen Habermas ist ein wichtiges Buch. Es stellt den großangelegten Versuch dar, über die Rekonstruktion klassischer soziologischer Theorien (Weber, Mead, Durkheim und Parsons) einen Paradigmenwechsel in der Soziologie zu etablieren. Das Paradigma der Bewusstseinsphilosophie, in dem Rationalität typischer Weise auf Zweckrationalität reduziert ist, soll durch das Paradigma der Intersubjektivitätsphilosophie ersetzt werden.
Moderne und Individualisierung
Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich.
In diesem Seminar wird der Zusammenhang zwischen der Geschichte der Moderne und dem Prozess der zunehmenden Individualisierung behandelt. Dabei werden zum einen die realen Entwicklungsprozesse untersucht. Zum anderen werden prominente Theorien diskutiert, die diesen Zusammenhang darzustellen und zu erklären versuchen.
Voraussetzungen für den Erwerb eines Scheins: neben regelmäßiger Teilnahme Referat und Hausarbeit
Literatur zur Einführung:
Lektürekurs Max Weber
Max Webers Werk ist ohne Zweifel eines der meistdiskutierten in den Sozial- und Kulturwissenschaften, und das weltweit. Das Seminar will anhand zentraler Texte in das breite Werk dieses Klassikers der Soziologie einführen. Dabei soll neben den zentralen Begriffen und den methodologischen Grundlegungen ein besonderes Augenmerk auf die Rekonstruktion der kultursoziologischen Überlegungen Webers in ihrem historischen Kontext und ihrer aktuellen Bedeutung gelegt werden.
Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Regelmäßige und aktive Teilnahme, 6 Essais, Hausarbeit.